Internationales Management - Karriere und Gehalt

Bei der Wahl eines bestimmten Studienfachs spielen nicht nur die Inhalte und der Studienort eine große Rolle. Auch die Gehaltsaussichten und Karrierechancen sind für die meisten Studienanwärter entscheidend. Wirtschaftswissenschaftler gehören zwar nicht zu den absoluten Top-Verdienern unter den Akademikern, sie finden sich jedoch im oberen Drittel wieder. Letztlich ist es wohl auch das internationale Arbeitsumfeld, das ein Studium des Internationalen Managements so attraktiv macht. Was die Verdienstmöglichkeiten betrifft, kann es branchenspezifisch oder regional bezogen durchaus Unterschiede geben. Wie das Jobportal Stepstone in seinem Gehaltsreport schreibt, gibt es Unterschiede beim Einstiegsgehalt zwischen den einzelnen Bundesländern. So sind die Bundesländer Baden-Württemberg, Bayern und Hessen führend, während Mecklenburg-Vorpommern das Schlusslicht bildet. Letztlich sind auch die Größe des Unternehmens und die Branche entscheidend. Zudem kommt es auf Dein Verhandlungsgeschick an.

Der Berufseinstieg ins Internationale Management

Beim Berufseinstieg nach einem wirtschaftswissenschaftlichen Studium mit internationaler Ausrichtung spielt die Erfahrung durch Praktika eine wichtige Rolle. Diese stellen nicht nur den wichtigen Praxisbezug her, sie helfen Dir beim Netzwerken. Du kannst schon während des Studiums potentielle Arbeitgeber kennenlernen. Aus diesem Grund sind Praktika in den meisten Studiengängen wie Internationales Management oder International Business Administration Pflicht. Nach dem Studium kannst Du den direkten Einstieg versuchen oder Du bewirbst Dich auf eine Traineestelle. Manchmal sind zusätzliche Praktika nötig, bis der Einstieg klappt. Aktives Netzwerken bleibt das ganze Berufsleben hindurch wichtig.

Trainee Wirtschaftswissenschaften

Für Absolventen der Wirtschaftswissenschaften gibt es relativ viele Traineeprogramme. Viele Unternehmen rekrutieren darüber ihren Führungskräftenachwuchs. Ein Traineeprogramm läuft mindestens ein Jahr. Das Traineegehalt für Wirtschaftswissenschaftler liegt zwischen 35.000 und 41.000 Euro brutto jährlich. Damit fällt es deutlich höher aus als eine Praktikumsvergütung. Bei einem Traineeprogramm lernt der Trainee im Idealfall verschiedene Abteilungen kennen. Er sollte Zugang zu Schulungen und einen festen Ansprechpartner haben. Der Begriff Trainee ist rechtlich nicht geschützt. Manchmal schreiben Firmen Traineestellen aus und meinen damit ein Praktikum. Bevor Du Dich auf ein Traineeprogramm bewirbst, schaue Dir die Konditionen genau an. Nach einem Traineeprogramm bestehen gute Chancen auf Übernahme, wenn die Chemie auf beiden Seiten stimmt. Du kannst Dich sowohl mit einem Bachelor als auch mit einem Master als Trainee bewerben.

Der Direkteinstieg als Absolvent

In manchen Fällen glückt nach dem Studium schnell der Direkteinstieg in ein Unternehmen. Das gelingt vor allem solchen Absolventen, die schon während des Studiums viel Praxiserfahrung gesammelt und Kontakte geknüpft haben. Absolventen, die direkt einsteigen, verdienen nicht grundsätzlich mehr als Trainees. Laut Absolventa.de verdienen Wirtschaftswissenschaftler in den ersten fünf Jahren zwischen 37.000 und 53.000 Euro. Wer direkt in ein Unternehmen einsteigt, bekleidet oft eine fest umrissene Position, zum Beispiel als Assistent der Geschäftsleitung. Oftmals sind Einsteigerstellen mit dem Begriff "Junior" gekennzeichnet (Junior Projektmanager oder Junior Consultant). Ein Absolvent, der sofort fest in einen Betrieb einsteigt, kann unter Umständen rasch Führungsverantwortung übernehmen.

Einstieg über Abschlussarbeit

Eine andere Möglichkeit, als Absolvent den Berufseinstieg zu schaffen, besteht darin, seine Abschlussarbeit in Kooperation mit einem Unternehmen zu verfassen. Dazu kannst Du eine Fragestellung, die sich im Arbeitsalltag stellt, aufgreifen und wissenschaftlich aufarbeiten. Der Absolvent ist in der Zeit seiner Examensarbeit eine Art Praktikant im Unternehmen. Auch wenn die Firmen nicht verpflichtet sind, die Zeit der Abschlussarbeit zu vergüten, zahlen die meisten Unternehmen zumindest eine Aufwandsentschädigung von einigen hundert Euro. Studierende im dualen Studiengang sind sowieso bei einem Unternehmen angestellt und schreiben ihre Abschlussarbeit oft in Zusammenarbeit mit dem Partnerunternehmen.

Oft mehr Gehalt mit dem Master

Wenn Du nach dem Bachelor noch nicht direkt ins Berufsleben einsteigen möchtest, kannst Du einen Master draufsatteln. Viele Hochschulen bieten Studiengänge wie Internationales Management oder International Business Administration auch als Master-Studiengang an. Absolventen eines Masterstudienganges bekommen in der Regel ein höheres Gehalt als Bachelorabsolventen. Zu diesem Schluss kommt eine Studie der Universität Kassel. Dort heißt es, dass Masterabsolventen durchschnittlich 7.500 Euro mehr im Jahr verdienen als ihre Kollegen mit Bachelor-Titel. Laut Stepstone verdienen Masterabsolventen im Schnitt neun Prozent mehr. Wie das Jobportal schreibt, lohnt sich dieser weiterführende Abschluss vor allem für Juristen und Fachkräfte im Finanzwesen sowie in Einkauf und Logistik.

Selbstständige Tätigkeit

Nach einem wirtschaftswissenschaftlichen Studium kannst Du alternativ zur Festanstellung freiberuflich arbeiten. Das macht vor allem dann Sinn, wenn Du bereits Berufserfahrung gesammelt und Dich spezialisiert hast. Wenn Dein Studium eine internationale Ausrichtung hatte, kannst Du Deine Dienste besonders Unternehmen anbieten, die Geschäftsbeziehungen ins Ausland unterhalten. Selbstständige Wirtschaftswissenschaftler arbeiten zum Beispiel in den Bereichen Interims Management, Projektmanagement, Marketing oder Vertrieb. Laut Freelancer-Market bewegen sich die durchschnittlichen Stundensätze zwischen 100 und 180 Euro, was sicherlich auch vom Verhandlungsgeschick und vom Erfahrungsschatz des Einzelnen abhängt.

Führungskarriere oder Expertenkarriere

Wenn Du im Internationalen Management Karriere machen möchtest, kannst Du Dich von einer Junior- oder Assistentenposition zu einer Führungsposition hocharbeiten. Nicht jedem liegt es, direkt einen Führungsposten zu bekleiden. Du kannst auch den Expertenweg einschlagen, indem Du Dich auf einem Gebiet immer mehr zum Fachmann/zur Fachfrau entwickelst, Dich dadurch unentbehrlich machst oder kurzfristig Projektverantwortung übernimmst.

Weiterbildung nutzen

Wenn es auf der beruflichen Laufbahn vorangehen soll, sind kontinuierliche Weiterbildungen sehr wichtig. Das haben auch viele Unternehmen erkannt. Deshalb setzen sie verstärkt auf Personalentwicklungsmaßnahmen wie Persönlichkeitstraining, Sprachkurse oder Jobrotation. Soll es eine akademische Fortbildung sein, kannst Du ein Fernstudium belegen oder ein Teilzeitstudium aufnehmen. Wenn Du eine Karriere im Management anstrebst, kann es sinnvoll sein, den Master of Business Administration zu absolvieren. Dieser Masterstudiengang ist bei ehemaligen Absolventen der Wirtschaftswissenschaften beliebt und richtet sich an Interessenten mit Berufserfahrung, die ins Management aufsteigen wollen.

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